Malysia – Luftfahrt

100 Jahre zivile Luftfahrt in Malaysia

Stellen Sie sich vor, Sie lebten im Malaysia des frühen 20. Jahrhunderts. Es muss ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis gewesen sein, als im Jahr 1911 ein Flugzeug auf einer Rennstrecke in Kuala Lumpur landete: Für die meisten Menschen das wohl erste echte Flugzeug, das sie jemals zu sehen bekamen.

Ein gewisser G.P. Fuller landete damals mit seinem Antoinette Eindecker auf der Rennstrecke in Jalan Ampang, Kuala Lumpur, der erste aufgezeichnete Flug in der Geschichte des Landes. Vor genau 100 Jahren begann damit die Geschichte der Luftfahrt in Malaysia. Ein ganzes Jahrhundert also, auf das die malaysische Luftfahrt mit Stolz zurückblicken kann.

Die Bandbreite an Veränderungen und Errungenschaften ist kaum zu unterschätzen. Kleine Kostprobe: Allein im letzten Jahr stiegen die Passagierzahlen an allen Flughäfen Malaysias um satte 12%! Das erste Zentrum der Luftfahrt des Landes war Alor Setar, als KLM dort in den späten 20er Jahren alle 14 Tage Linienflüge einrichtete. Wenig überraschend waren es die Briten, die im Jahr 1929 die Start- und Landebahnen von Alor Setar und Taiping bauten. Am 10. Mai 1929 wurde in Kuala Lumpur der Malayan Aeroplane Club gegründet – die Grundsteinlegung der kommerziellen Luftfahrt in der malaysischen Hauptstadt. Der Club wurde später in Kuala Lumpur Flying Club umbenannt.

Der Sungai Besi Airport in Kuala Lumpur wurde zum ersten internationalen Flughafen des Landes, als 1956 von dort aus der erste Flug nach Europa startete. Nur neun Jahre später wurde in Sepang der Kuala Lumpur International Airport eröffnet, heute einer der größten und modernsten Flughäfen der Welt. Überhaupt gibt es in der malaysischen Luftfahrt heute einiges, worauf das Land stolz sein kann: Es hat seine eigenen, äußerst fähigen Piloten und Flugakademien, die am schnellsten wachsende Billigfluggesellschaft der Welt, Air Asia, und traumhafte Wachstumsraten bei den Passagierzahlen an den Flughäfen des Landes. Doch das ist längst nicht alles!

Zivilluftfahrtorganisation

Malaysia ist der wichtigste Knotenpunkt der kommerziellen Luftfahrt in Südostasien und ist daher einer der weltgrößten Anbieter in der Wartungs-, Reparatur- und Instandhaltungsbranche. In diesem Bereich sind mehr als 136 Unternehmen tätig, davon 40 aus dem lokalen Umfeld. Das Land tut außerdem sein bestes, um anderen mit seinem Fachwissen zu helfen.

So wurden seit 1984 mehr als 500 Fluglotsen aus mehr als 50 Entwicklungsländern in der Malaysia Aviation Academy ausgebildet, die momentan kurz davor steht, von der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO als offizielle Zivilluftfahrtakademie akkreditiert zu werden.

Malaysias hervorragende Statistiken im Bereich der Luftfahrtsicherheit haben dazu geführt, dass das Land seit 2007 gewähltes Mitglied in eben jener UN-Organisation ist. Dort repräsentiert es auch anderen Staaten Südostasiens.

Der letzte größere Flugzeugunfall liegt in der Tat schon fast 16 Jahre zurück. Damals, am 15. September 1995, starben 49 Passagiere einer Fokker-50, die auf dem Tawau Aiport in Sabah ein Bruchlandung machte. Seit damals hat das Land mehr als acht Millionen sichere Starts abgefertigt und wurde von der amerikanischen Luftfahrtorganisation FAA mit dem Sicherheitszertifikat der Klasse 1 ausgestattet.

Obwohl die Anschläge des 11. September 2001 und globale Pandemien wie SARS und H1N1 in den letzten Jahren die weltweite Luftfahrtindustrie immer wieder stark beeinträchtigten, war Malaysia stets gut aufgestellt und bewältigte solche Krisen mit Bravour.

 
Die neueste Herausforderung der Luftfahrt besteht in der Umweltproblematik von Flugreisen im Allgemeinen. Hier hat sich Malaysia dazu verpflichtet, die strategischen Ziele der ICAO zur Reduktion von Treibhausgasen im Luftverkehr umzusetzen und ist ein Vorreiter im Bereich der innovativen Umwelttechnologien.